29.10.2024 10:44
Im September nahmen die Anwälte Adam Felix und Tomáš Homola von Felix a spol. an einer Fachexkursion im Rahmen des Projekts Urbanes Wohnen der Zukunft teil. Dieses Projekt lenkt die Aufmerksamkeit auf das Recht jedes Menschen auf erschwingliches Wohnen und fordert neue Ansätze, um ein stabiles Dach über dem Kopf nicht nur für Menschen in Wohnungsnot, sondern auch für die breiteren Schichten der Gesellschaft insgesamt zu ermöglichen.
Das Projekt erkundet und erforscht verschiedene Wohnmöglichkeiten, die als „dritter Sektor“ bezeichnet werden. Dabei handelt es sich um Wohnformen, die neben dem privaten und dem sozialen oder staatlichen Wohnen existieren.
Zum Beispiel genossenschaftlicher Wohnungsbau, der in der Tschechischen Republik und in Norwegen eine lange Tradition hat, aber auch andere Varianten erschwinglichen und stabilen Wohnens für verschiedene Gruppen von Bewohnern, die von gemeinnützigen Organisationen, sozialen Unternehmen oder gemeinschaftlichen Wohnprojekten durchgeführt werden können.
Während der Exkursion lernten die Teilnehmer konkrete Beispiele von Projekten des dritten Sektors kennen, darunter Neubauten und Sanierungen, die mit der Idee verbunden sind, erschwinglichen und nachhaltigen Wohnraum zu schaffen.
„Der Besuch in Bjørvika hat mir gut gefallen“, sagt Adam Felix. „Wahrscheinlich, weil es in Prag auch mehrere Fälle gibt, in denen Industriegelände in Stadtviertel umgewandelt werden. Und Bjørvika ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine solche Umwandlung aussehen kann. Ehemalige Hafen- und Industrieanlagen wurden in ein lebendiges Stadtviertel umgewandelt. Heute ist es ein Ort, an dem Kultur, Handel und Wohnen zusammenkommen. Das ist sehr inspirierend.“
Auf dem Programm stand auch eine Besichtigung des Osloer Opern- und Ballettgebäudes. „Es ist dem Projekt der neuen Philharmonie des dänischen Architekturbüros BIG Studio sehr ähnlich, das in der Hauptstadt Prag gebaut werden soll. Das Gebäude für die Oper und das Ballett in Oslo ist ebenfalls aus einem internationalen Architekturwettbewerb hervorgegangen, den das norwegische Architekturbüro Snohetta gewonnen hat“. fügt Tomáš Homola hinzu.
Die Exkursion nach Oslo folgte auf eine Exkursion nach Zürich in der Schweiz im November 2021. In der Schweiz lag der Schwerpunkt auf dem genossenschaftlichen Wohnungsbau, der auf eine mehr als hundertjährige Tradition zurückblicken kann und den Charakter einer bürgerlichen Mietwohnung bewahrt hat.
Die Exkursion nach Oslo folgte auf eine Exkursion nach Zürich in der Schweiz im November 2021. In der Schweiz lag der Schwerpunkt auf dem genossenschaftlichen Wohnungsbau, der auf eine mehr als hundertjährige Tradition zurückblicken kann und seinen echten Charakter als Mietwohnen für mittlere Bevölkerungsschicht bewahrt hat.
„Der Schweizer Genossenschaftswohnungsbau ähnelt viel mehr dem historischen Genossenschaftswohnungsbau, wie er aus dem tschechischen Milieu aus der Zeit seiner Entstehung vor dem zweiten Weltkrieg bekannt ist. Der zeitgenössische norwegische Genossenschaftswohnungsbau hingegen ist dem zeitgenössischen tschechischen Genossenschaftswohnungsbau, dessen Ziel es ist, in Zukunft eine Wohnung zu besitzen, tatsächlich ähnlicher (wirtschaftlich und rechtlich).“ Tomáš Homola fasst die Ergebnisse aus beiden Ländern zusammen.
Die in Oslo besuchten Projekte haben gezeigt, wie Städte und Gemeinden den Bau und die Entwicklung dieser Art von Wohnungen unterstützen können, die die Umweltfreundlichkeit mit Erschwinglichkeit für die breiteren Bevölkerungsschichten verbinden.
Die Experten in Oslo diskutierten auch über die Zusammenarbeit zwischen Investoren und der Stadtverwaltung sowie über die notwendigen Änderungen in der Gesetzgebung, die eine breitere Anwendung von Initiativen und Ideen für die Umsetzung innovativer Wohnprojekte ermöglichen würden. Es stellte sich heraus, dass die norwegischen Erfahrungen den tschechischen im Rahmen der Gesetzgebung für den genossenschaftlichen Wohnungsbau ähnlich sind und sich daher die gegenseitige Inspiration und Diskussion für die Entwicklung neuer Strategien im Wohnungssektor eignet.
—
Die Exkursion wurde vom Zentrum für Mitteleuropäische Architektur in Zusammenarbeit mit Fragment, einem Projekt für hochwertige Mietwohnungen im Prager Stadtteil Karlín, organisiert. Der Besuch in Oslo fand im Rahmen des Projekts „Urbanes Wohnen der Zukunft“ statt, bei dem ein interdisziplinäres Expertenteam aus Architekten, Juristen, Soziologen, Politikern und Wirtschaftswissenschaftlern nach Möglichkeiten sucht, den bezahlbaren Wohnraum in städtischen Gebieten zu erweitern. In diesem Zusammenhang ist der Wohnungsbau des dritten Sektors, zu dem auch genossenschaftliche und gemeinnützige Projekte gehören, ein wichtiges Instrument für die Bereitstellung von erschwinglichem, nachhaltigem und qualitativ hochwertigem Wohnraum, der sowohl in der Tschechischen Republik als auch in Norwegen unerlässlich ist.
Foto: Archiv CCEA MOBA